In der frühen christlichen Kirche wurde lang um die Frage gerungen, wer Jesus Christus ist: Ist er nur ein Mensch oder ist er ein Gott, der sich sozusagen als Mensch „verkleidet“ hat, ohne wirklich ein Mensch zu sein?
Die Antwort, die die Kirche darauf gefunden hat, lautet: Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Wenn wir am Palmsonntag vom Leiden und Sterben Jesu hören, dann steht uns besonders das Menschsein Jesu vor Augen. Die Schmerzen sind nicht vorgetäuscht, der Hilfeschrei kein Theaterspiel. Nicht ein Gott im Menschenkostüm führt uns hier am Kreuz etwas vor, der eh schon weiß, dass ja doch alles gut werden wird. Nein, es ist ein wahrer Mensch, der hier leidet, verzweifelt und schließlich stirbt.
In allem ist Christus uns gleich, so nah ist er uns in all unseren Dunkelheiten und Ängsten, unseren Schmerzen und unserer Sterblichkeit. Aber wenn wir in einer Woche Ostern feiern, wird die Gottheit Jesu Christi stärker in den Blick geraten. Doch noch ist es nicht so weit. Erst müssen wir in der Passionserzählung verweilen. Hier ist der Ort, an dem wir erfahren, wie groß die Treue Jesu zu seiner Botschaft und wie tief die Liebe zu uns Menschen ist. Verweilen wir also hier, harren und halten wir aus.
Ihre Liz Porcaro
Gemeindereferentin
Donnerstag, 30. März 2023 | Ein Beitrag von Pastoralteam