Gottes Reich wächst in der Stille

Eine der tiefsten und schönsten Erfahrungen auf unserer Burgundreise war das Mittagsgebet in Taizé. Hunderte Jugendliche und Erwachsene aus aller Welt fanden sich um 12.30 Uhr in der Versöhnungskirche ein. Jugendliche an den Türen hielten ein Schild hoch mit der Aufschrift „silence“ -sei still. Der Raum füllte sich trotz der vielen Menschen mit absoluter Stille. Auch die biblischen Lesungen, Gebete und Lieder führten zu einer inneren Stille.                                       
Beim Evangelium von der selbstwachsenden Saat ist mir diese Erfahrung wieder eingefallen. Wir können den Samen legen, die Worte Jesu und seine Botschaft weitergeben, wir haben aber keine Garantie auf das Wachstum. Die tiefe Stille in der Kirche war wie ein Symbol, dass vieles in der Stille, in einem langsamen Prozess wachsen darf. Vielleicht wollen wir manchmal schnelle sichtbare Ergebnisse. Jesus sagt: Das Reich Gottes wächst „automatisch“, wir können nur aussäen. Gott allein lässt wachsen und reifen. 
Deshalb die Bitte: „Dein Reich komme“ – in unsere Sprache, die Menschen heute erreicht, und in unsere Gottesdienstfeiern, durch die Menschen in der Stille zu sich selber und zu Gott finden können.   (Pfarrer Pius Angstenberger)

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