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Weg der Erinnerung

Firmlinge besuchen ehemalige Synagoge in Freudental

Im Vorfeld der Firmung besuchten 19 Jugendliche und 4 Erwachsene das Pädagogisch-Kulturelle Centrum in Freudental. 

Bei strahlendem Sonnenschein brachen einige mit dem Fahrrad auf, andere kamen mit den Kleinbussen der Gemeinde. Nach dem gemeinsamen Pizza-Mittagessen in geselliger Runde kamen wir im Raum der ehemaligen Synagoge ins Gespräch mit dem Leiter Michael Volz. 

Die Jugendlichen stellten Fragen, die der Leiter so beantwortete, dass eine Einfühlung in die damaligen Zeitverhältnisse möglich war. Herr Volz schlüpfte dann bei einem Gang durch den Ort Freudental in die Rolle eines Synagogendieners aus der Nazi-Zeit in den 30er Jahren und erzählte im Theaterspiel, bei dem Jugendliche jeweils eine Rolle übernahmen, an Häusern und Plätzen Geschichten über Personen von damals. Damit konnten wir einen lebendigen Einblick bekommen über das, was die Juden damals erlebten und erlitten. Der Gang endete am jüdischen Friedhof, genannt Beit Chaim, Haus des Lebens. 

Ich danke den Jugendlichen, dass sie sich auf diese Erfahrung eingelassen haben, denn: „Verdrängen hält die Erlösung auf. Sich-Erinnern bringt sie näher,“ sagt eine jüdisch-christliche Weisheit. Es war ein schönes Gemeinschaftserlebnis, das nach Wiederholung ruft. 
(Pius Angstenberger)