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Der Wert der Arbeit

Gemeindebrief 17/2022 | Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leserinnen und Leser, der 1. Mai, der dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, ist kirchlich zugleich dem Gedenken „Josef, des Arbeiters“ gewidmet und auch Maria, der Mutter Jesu, die wir im Maimonat verehren.

Josef, eigentlich eine biblische Randfigur, ist durch seine Arbeit als Handwerker und durch seine verantwortungsvolle Fürsorge für Maria und Jesus ein Vorbild. Er erinnert an unsere Verantwortung in der Arbeitswelt.

Nicht wenige Menschen sind durch Mini-Jobs, befristete Verträge und ungerechte Entlohnung in prekären Situationen. Der Tag der Arbeit erinnert auch an die viele unbezahlte ehrenamtliche Arbeit, die in Familien, Kirchengemeinden, Vereinen, Hilfswerken und Wohlfahrtsverbänden Tag für Tag geleistet wird.

Und da sind wir bei Maria, bei den vielen Frauen und Müttern, die hauptsächlich viele ehrenamtliche Tätigkeiten der sogenannten Care-Arbeit des Pflegens, der Fürsorge und des Sich-Kümmerns übernehmen. Dieses Engagement ist für den Zusammenhalt und das Funktionieren der Gesellschaft von gleicher Bedeutung wie die bezahlte Arbeit, hat aber noch lange nicht den gleichen Stellenwert wie diese. Politik und Gesellschaft müssen Wege finden, diesen Bereich aufzuwerten. Im Sinne größerer Wertschätzung der Mitmenschlichkeit.

In modernen Gesellschaften sind die Menschen weniger wichtig geworden als die Dinge, die Profit sowie politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht garantieren

beklagt Papst Franziskus. Dadurch sei das Bewusstsein für den Ursprung der Würde aus der Arbeit verloren gegangen.

Ihr Pius Angstenberger
Pfarrer

Mittwoch, 27. April 2022  |  Ein Beitrag von Pastoralteam