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Ein neues Gebot

Gemeindebrief 19/2022 | Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leserinnen und Leser. Die letzten Worte beim Abschiednehmen sind ganz besonders wichtig und bleiben bei den Zurückbleibenden lange im Gedächtnis haften.

Vor einer längeren Reise und ganz besonders in Todesgefahr ist es den meisten Menschen ein Bedürfnis, die Familie, den Ehepartner und die Kinder ihrer Liebe zu versichern. Sogar Telefongespräche werden manchmal mit dem Satz beendet: „Ich liebe dich!“

Im Evangelium vom nächsten Sonntag berichtet uns Johannes vom Abschiednehmen Jesu nach dem Abendmahl und der anschließenden Fußwaschung: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“ (Joh. 13,34). Dieses Abschiedswort Jesu ist gleichzeitig ein Vermächtnis an uns, gerade angesichts der aktuellen Ereignisse, in denen Krieg und der Hass zweier Völker im Vordergrund stehen.

Die grenzenlose Liebe, die Gott uns durch seinen Sohn mitteilt, weist einen ganz andren Weg. Diesen Weg ist Jesus bis zum bitteren Ende gegangen. Noch konkreter formuliert es Jesus mit den Worten: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15,13)

So wie damals für die Jünger, so scheint auch uns dieses neue Gebot der grenzenlose Liebe zu weit zu gehen. Die Frage ist berechtigt: Ist das noch zumutbar? Aber Jesus hat es selber mit seinem Leben eingelöst. Das kann auch uns Kraft geben, dieser Liebe zu trauen und uns einen neuen Blick auf unser Christsein schenken: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“

Ihr Michael Jäger
Diakon

Donnerstag, 12. Mai 2022  |  Ein Beitrag von Pastoralteam