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100 Priesterjubiläumsjahre in der Seelsorgeeinheit

Im Juni feiern in unserer Seelsorgeeinheit Pfarrer Dr. Pius Angstenberger, 66 Jahre alt, das 40. und Pfarrer i.R. Rudolf Fezer, inzwischen 86 Jahre alt, das 60. Priesterjubiläum. Anlass genug, mit beiden Jubilaren ein Gespräch zu führen.

Pfarrer i.R. Rudolf Fezer feiert sein Jubiläum gemeinsam mit Pfarrer Pius Angstenberger am 26.06.2022 im Rahmen des Gottesdienstes um 10:30 Uhr in der Kirche Heilig Geist in Steinheim.

Am 03.07.2022 um 10:30 Uhr begeht Pfarrer Pius Angstenberger im Rahmen des Gottesdienstes zum Gemeindefest in der Herz Jesu Kirche in Oberstenfeld sein Jubiläum.

Rudolf Fezer studierte Theologie in Tübingen und Bonn. Nach der Priesterweihe im Jahr 1962 führte ihn sein Weg unter anderem als Vikar nach Tettnang und Ludwigsburg und schließlich 1967 nach Markgröningen als Pfarrer in die Gemeinde Heilig Geist. 1975 folgte dann der Wechsel in die Gemeinde Heilig Geist Steinheim, in der er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 seinen Dienst versah.

Das Bedürfnis nach geistlicher Orientierung verspürte er schon recht früh in der Kindheit als Ministrant. Es sei für ihn ein beeindruckendes Erlebnis gewesen, den Ministrantendienst am Altar zu verrichten und zu erkennen, vor wem man sich verbeugt, so Rudolf Fezer. Den Funken entzündet habe in dieser Zeit die Äußerung eines Geistlichen, er würde doch sicher auch ein guter Priester werden. Von da an habe sein Entschluss, diesen Weg zu gehen, festgestanden. Im Laufe der Berufsjahre etwa auftretende Zweifel an seiner Berufung seien dadurch ausgeräumt worden, dass er in seinen Nächsten Christusträger erkannt habe. Gefragt nach den für ihn herausragenden Ereignissen während seiner Zeit in Heilig Geist nennt Rudolf Fezer die Primiz von Carsten Wagner aus Kleinbottwar in 1997 und die große erfolgreiche Sammelaktion zur Unterstützung Polens in der damaligen Notsituation, in die sich die Gruppierungen der Gemeinde tatkräftig eingebracht hatten.

Als Pensionär liebt Rudolf Fezer es spazieren zu gehen, lange Zeit mit seinem Hund. Besonders gefallen ihm der Galgenberg und der Höhenweg oberhalb der Murrer Honatskelter mit Blick nach Höpfigheim mit der Bruder Klaus-Kirche. Auf die Frage, welche Person aus der Bibel er gern zu seinem Jubiläum einladen würde, antwortet Rudolf Fezer: Jesus Christus.

Pius Angstenberger wurde nach seinem Studium der Theologie im Jahr 1982 in Rottweil zum Priester geweiht. Sein Weg führte ihn über Vikariate in Ulm und Calw an das Wilhelmstift in Tübingen, an dem er einige Jahre als Repetent tätig war. In dieser Zeit promovierte er im Fach „Frühe Kirchengeschichte“.

In 1994 wurde er Pfarrer der Gemeinde St. Maria in Aalen und schließlich Dekan des Dekanats Ostalb, bis er 2017 als Leitender Pfarrer in die Seelsorgeeinheit Bottwartal wechselte.

Sein stark religiös geprägtes Elternhaus, der Besuch des Josefinum-Internates in Ellwangen sowie die Jugendarbeit (Zeltlager) erweckten in ihm einen starken Bezug zum Glauben, der ihn schließlich Priester werden ließ. Danach gefragt, ob im Laufe der vielen Berufsjahre und immer wiederkehrender Gottesdienste und Rituale keine Routine entstehe, antwortet Pius Angstenberger, die Dienste seien das eine, die große Bedeutung, die der Glaube aber für die einzelne Person habe, das andere.

Diese Bedeutung zu stärken im Kontakt zu den Gemeindemitgliedern und dadurch von diesen zu lernen, führe bei ihm zur Weiterentwicklung, bei der Gemeinde zu größerer Selbstständigkeit, das lasse er Routine nicht aufkommen. Rückschläge – gesundheitliche oder infolge von Sterbefällen lieber Angehöriger, seien bewältigt worden durch Einbindung in die Familie und Verankerung in Gemeinschaften. So wachse der Glaube durch Herausforderung.

Befragt nach den für ihn herausragenden Ereignissen während seiner Zeit im Bottwartal nennt Pius Angstenberger die Auftaktveranstaltung zum Prozess „Kirche am Ort“ in 2018 in Oberstenfeld sowie die Fronleichnamsfeiern auf Burg Schaubeck.

Bezogen auf die gesamte Zeit als Priester hebt Pius Angstenberger die große Freude hervor, die Kirchenmusik und Reisen mit Gemeinden ihm bereiten. So sind Musik, Reisen und Wandern auch zu seinen Hobbys zu zählen.

In die Zukunft geblickt, hält Pius Angstenberger die Suche nach Ehrenamtlichen, deren Aktivierung und Qualifikation für äußerst wichtig. „Die Alten gehen, der Nachwuchs tut sich schwer“. Dies gelte generell, in Anbetracht der aktuellen Personalsituation im Pastoralteam für die Seelsorgeeinheit aber besonders.

Als seine Lieblingsorte im Bottwartal nennt Pius Angstenberger die Weinberge, die er gern, manchmal sogar mit Brevier, durchwandere. Als besonderen Gast aus der Bibel, den Pius Angstenberger zu seinem Jubiläum einladen würde, nennt er den Apostel Paulus, der es geschafft habe, das Christentum zur Weltreligion zu gestalten und mit dem er gern darüber diskutieren würde, wie er die heutige Situation sieht.

Das Interview führte Ullrich Baumeister, der auch diesen Artikel geschrieben hat.

Dienstag, 21. Juni 2022  |  Ein Beitrag von Pastoralteam